Haselnuss-Haferplätzchen mit Johannisbeer-Gelée
Ja, es weihnachtet sehr ... obwohl ... so ganz tut es das bei uns eigentlich noch nicht. Dabei ist ja (für mich immer wieder überraschend) in wenigen Tagen schon wieder der erste Advent. Höchste Zeit, mit dem Plätzchen-Backen loszulegen! Deshalb ist das aktuelle Rezept der Woche ein Plätzchen-Rezept. Und allein das ist schon eine kleine Sensation, denn wir haben hier noch nie zuvor ein süßes Rezept vorgestellt.
Der Grund für diese Premiere ist folgender: seit wir das wunderbare Haselnussmus aus den herrlichen gerösteten Piemonteser Haselnüssen führen, frage ich mich, was man denn eigentlich am besten damit macht. Da ich mir denke, dass es einigen von Ihnen und euch genau so geht, habe ich mir ein Plätzchen-Rezept ausgesucht, bei dem ich es verwenden kann. Und ein Rezept ohne viel Kneten, abwiegen, sieben, hacken und vor allem ohne lange Ruhezeit (für den Teig zumindest ...). Haferflockenplätzchen natürlich! Die gehören für mich traditionell zur Adventszeit, kommen jedoch ohne Zimt aus, so dass sie mir für Ende November ganz passend erschienen.
Das Originalrezept, welches ich auf dem schönen Blog www.mynewroots.org gefunden habe (auf dem übrigens auch ein sagenhaft einfaches Rezept für ein Vollkornbrot ohne Mehl und Kneten steht), ist vegan und verwendet Mandel-, statt Haselnussmus, Kokosfett anstatt Butter und Chia-Samen anstelle von Ei. Ich habe mir die Freiheit genommen, das Rezept mit unserer herrlichen Butter anzureichern, die Chia-Samen durch ein Ei zu ersetzen und das Mandelmus durch Haselnussmus. Ein bisschen bange war mir deshalb durchaus, da es sich beim Backen ja bekanntermaßen um eine Art mysteriöser Alchimie handelt, bei der schon die kleine Abwandlung in einem Desaster enden kann. Aber siehe da: es hat alles wunderbar geklappt. Schon der rohe Teig schmeckte fantastisch und entgegen meiner Befürchtungen nach einem Blick auf die Zutatenliste auch nicht zu süß. Nachdem es mir einigermaßen gelungen war, nicht zu viel davon zu naschen, um wenigstens ein paar Plätzchen fertig zu backen, war schon bald die gaze Küche von einem herrlichen nussigen Duft erfüllt und dank der kurzen Backzeit konnte ich das noch warme Ergebnis nur wenige Minuten später endlich auch probieren. Die Plätzchen schmecken herrlich – schön nussig, aber weder zu süß noch zu weihnachtlich. Beim nächsten Mal würde ich allerdings gleich ein paar gehackte Haselnüsse mit in den Teig geben, um den Nussgeschmack noch mehr zu unterstreichen, der in dieser Version sehr subtil ausfällt.
Zutaten (für ca 20 Plätzchen):
- 4 EL Butter
- 4 EL Haselnussmus (im Originalrezept: Mandelmus)
- 75g Rohrzucker
- 1 Ei
- 4 EL Wasser + 2 EL Ahornsirup
- 1 TL Vanilleextrakt oder -konzentrat
- 200g feine Haferflocken
- 1 TL Backpulver
- eine Prise Salz
- Konfitüre, Marmelade oder Gelée je nach Geschmack, z.B. rote Johannisbeer-Gelée
Zubereitung:
- Den Ofen auf 175°C vorheizen
- Die Haferflocken mit dem Backpulver und dem Salz gut vermischen.
- In einer großen Schale die Butter und das Haselnussmus mit dem Schneebesen verquirlen bis eine cremige Masse entsteht. Den Zucker und das Vanillekonzentrat dazu geben und verrühren.
- In einer anderen Schale das Wasser mit dem Ahornsirup und dem Ei miteinander verquirlen und dann zu der Buttercreme geben. Alles gut miteinander verrühren.
- Nach und nach die Haferflocken dazu geben und alles vermischen. Gegen Ende geht es mit den Händen am besten.
- Ein Backblech mit Backpapier bedecken, aus dem Teig kleine Kugeln formen (am besten so viel wie auf einen Esslöffel passt) und auf das Backpapier geben. Mit dem Boden eines Glases die Kugeln platt drücken. Der Teig hat die Tendenz, am Glas kleben zu bleiben, lässt sich aber mit einem Messer gut ablösen.
- Die Plätzchen in den vorgeheizten Ofen schieben und auf der mittleren Schiene für ca. 15 bis 20 Minuten goldbraun backen.
- Auf einem Rost abkühlen lassen, eine Hälfte mit der Gelée bestreichen, eine andere Hälfte darauf geben und zum Schluss eine halbe Haselnuss mit derselben Gelée auf dem Doppeldecker-Plätzchen platzieren.
Fazit: die salzige Butter und die Nuss geben den ansonsten ja eher groben Haferflocken-Plätzchen eine reichhaltige, luxuriöse Note. Die fein saure, nicht zu süße und leicht herbe Gelée ergänzt mit einer schönen Fruchtigkeit ohne zu dominieren. Sehr leckere Plätzchen, die man besser nicht in einer Keks-Dose bewahrt, sondern frisch backt um sie dann gleich auf dem Adventsteller zu servieren und schnell zu verzehren ...
Die Haselnuss kommt, fast schokoladig, am besten raus, wenn die Plätzchen schon ein paar Stunden ausgekühlt sind. Da die Haferflocken einen recht präsenten Eigengeschmack haben, empfehle ich bei diesem Rezept eher großzügig mit dem Haselnussmus umzugehen. Sollten Sie das Mus in einem Mürbeteig oder einer Creme verwenden, sollten Sie allerdings eher sparsam damit sein.
Weinbegleitung: wenn es statt Tee oder Kaffee Wein sein darf, empfehlen wir den Bastardo vom Domaine Conceito aus dem Douro – der ist schön fruchtig und gleichzeitig herb, hat viel Charakter, aber erdrückt das Gebäck nicht mit schweren Tanninen oder zu viel Körper. Eine tolle Kombination!