Osterpastete mit Thunfisch und Ei
Die Inspiration für dieses einfache und leckere Rezept habe ich von sehr lieben treuen Stammkunden, die uns ihr Rezeptbuch "Pasteten" von Stéphane Reynaud ausgeliehen haben, in dem wir seitdem ständig stöbern. Zu Ostern habe ich mich für eine mit Fisch und Ei gefüllte Variation entschieden und das ursprünglich für die Füllung vorgesehenen Lachsfilet durch Thunfisch aus der Dose ersetzt.
"Am Anfang war der Teig" ... so steht es im Vorwort des schönen Backbuchs, das natürlich auch die Grundrezepte für süßen und salzigen Blätter- und Mürbeteig enthält. Der Autor hat aber auch Erbarmen mit stressgeplagten Großstädtern ohne eigenes Nudelholz und erlaubt den Einsatz von Fertigvarianten à la Filo- oder Brikteig vom Griechen oder Türken. Je nachdem, für welche Spielart des Teigs man sich entscheidet, wird die Pastete anders. Ich habe meine zum Beispiel aus türkischem wahrscheinlich für Börek gedachten hauchdünnen Blätterteig gebacken. Nebenbei habe ich noch erfolgreich mit einer kleinen Mini-Version in einem feuerfesten Soufflé-Förmchen experimentiert, von der keine Fotos existieren, weil der Hunger zu groß war. Das geht also auch. Außerdem könnte mir das Ganze auch in einer Auflaufform vorstellen … wahrscheinlich geht ungefähr alles. Je nach Vorliebe und Küchenzubehör.
Im Umgang mit dem Rezept und den Maßeinheiten habe ich es ebenfalls nicht ganz genau genommen. In der Küche freestyle ich generell ganz gern. Da ich keine 6 Personen zu verpflegen hatte, für die das Rezept ausgelegt ist, habe ich den Thunfisch, die Sahne und die Eier auf 3 Personen herunter gerechnet, die Kräuter und den Pastis allerdings nicht. Außerdem habe ich die Farce nicht im Mixer püriert sondern nur mit der Gabel vermengt und grob zerquetscht, weil ich es eigentlich ganz schön finde, wenn man noch ein paar Stückchen zum Kauen zwischen den Zähnen hat und die Konsistenz des Fisches erkennbar bleibt.
Zutaten für 6 Personen:
- 600 g Thunfisch aus der Dose (gemischt natur und in Olivenöl)
- 1 Bund Dill
- 5 Eier (gibt's frisch vom Freiland-Bauern bei uns im Laden)
- 300 ml Sahne
- 1 EL Pastis
- 1 EL Fenchelsamen
- Salz, Pfeffer
- 1 Bund Basilikum
- 500 g Blätterteig
- 1 EL Sesam
Zubereitung der Füllung:
Die Blättchen vom Dill zupfen, waschen und fein hacken. Den Thunfisch mit dem Dill, 4 Eiern, der Sahne und dem Pastis im Mixer pürieren oder mit der Gabel zerdrücken und gut vermischen. Die Fenchelsamen unterziehen und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Basilikumblätter abzupfen und waschen.
Montage und Backen:
Den Teig halbieren und zu zwei gleich großen Rechtecken ausrollen. Ein Blech mit Backpapier auslegen oder mit Butter einfetten und einen Teigboden darauf platzieren. Die Hälfte der Farce darauf verstreichen und dabei einen 1cm breiten Rand frei lassen. Mit dem Basilikum belegen und mit der restlichen Farce bedecken. Da ich es mit sehr dünnem Teig zu tun und viel zu viel davon zur Verfügung hatte, habe ich die Farce mit einer zweiten Teigschicht geteilt. Den Teigrand mit dem verschlagenen restlichen Ei bestreichen, die zweite Teigplatte auflegen und die Ränder fest versiegeln. Die Pastete mit weiterem Ei einpinseln, mit dem Sesam bestreuen und 45 Minuten bei 180°C backen.
Fazit:
Die Pastete schmeckt herrlich leicht und zugleich würzig. Die Mischung aus Dill, Basilikum und Fenchelsamen ist wirklich interessant und aromatisch. Mir persönlich kam der Geschmack vom Pastis nicht genug durch, davon würde ich beim nächsten Mal eventuell einen zweiten Esslöffel nehmen. Und wer von dem leckeren Fenchelgeschmack partout nicht genug bekommen kann, kann natürlich auch eine Dose Thunfischfilets mit Fenchel untermischen!
Frisch aus dem Ofen und warm fand ich die Pastete schon sehr lecker, noch etwas besser gefallen hat sie mir dann aber tatsächlich kalt am nächsten Tag zum Picknick.
Für mich ist diese wirklich unkomplizierte und schnell gemachte Pastete das ideale Picknick-Essen und damit super für Ostern: zum Frühstück, zum Picknick oder zum Büffet. Oder auch als herzhafte Kleinigkeit, wenn man genug von Schokoeiern und Hefezopf hat ...
Und wirklich, Sie können sich aussuchen, was Sie in die Füllung geben wollen. Falls Sie noch eine Dose Sardine oder Makrele da haben – Kapern kann ich mir auch sehr gut vorstellen oder Oliven – einfach rein damit, es schmeckt bestimmt.
Als Weinbegleitung passt ein leichter Weißwein am besten. Da ich zufällig eine Flasche vom neuen Alento branco im Kühlschrank hatte, habe ich diesen gleich dazu ausprobiert und was soll ich sagen: er passt hervorragend!
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Hier die druckfreundliche Version des Rezepts als pdf-Version