Portwein – der süße Klassiker
Was ist Portwein?
Benannt wurde der Port nach der portugiesischen Hafenstadt Porto, welche ein wichtiges Handelszentrum für den Transport und Vertrieb des Weines ist. Erfunden wurde der Portwein jedoch in England, und zwar im 18. Jahrhundert. Dort kam man auf die Idee, die Gärung des Weines durch die Zugabe von Traubenbranntwein vorzeitig zu stoppen, um einen süßen und alkoholstarken Wein zu erhalten.
Die Portugiesen erkannten darin ein lukratives Geschäft. Auch heute findet die Herstellung noch ausschließlich in Portugal statt, genauer gesagt im Douro-Tal. Und nachdem der Portwein mit den Jahren europaweit an Beliebtheit gewann, wurde England als Hauptabnehmer des Dessertweines von Frankreich abgelöst.
Das Anbaugebiet im Douro-Tal liegt an der Flussmündung des Douro und erstreckt sich auf eine Rebfläche von 250.000 Hektar. Das dortige milde und feuchte Klima eignet sich gut für die Reifung des Weines.
Der Begriff Portwein ist in Europa geschützt und ein Wein darf sich nur so nennen, wenn er auch aus Trauben hergestellt wurde, die aus dem nordportugiesischen Douro-Tal stammen.
Heutzutage sind mehr als 80 Rebsorten für die Herstellung des Portweins zugelassen. Die roten Hauptsorten des Portweins sind jedoch Tinta Roriz, Touriga Nacional, Touriga Franca, Tinta Cão und Tinta Barroca. Selten ist Portwein auch in weiß aufzufinden, dieser wird oft aus Malvasia Fina, Rabigato oder Codega hergestellt.
Eine weitere Möglichkeit, den Portwein zu kategorisieren, hat mit seinem Stil zu tun. So kann man sich je nach Vorliebe an sogenannten Ruby, Vintage, Tawny, White oder Rosé Port erfreuen.
Wie wird Portwein hergestellt?
Sobald die Trauben im Douro-Tal gelesen wurden, muss es schnell gehen, denn innerhalb von 24 bis 36 Stunden werden ihnen so viele Farbstoffe und Tannine wie möglich entzogen.
Früher wurde dies durch stundenlanges Stampfen auf den Trauben erreicht. Inzwischen verwenden die meisten Winzer Maschinen. Nichtsdestotrotz werden auch heute noch noch manche Spitzenweine von Hand (und Fuss) hergestellt.
Nach etwa 2 bis 3 Tagen, wenn der Wein bei der Gärung einen Alkoholgehalt von 6 bis 9 Prozent erreicht hat, wird der Traubenbranntwein hinzugefügt. Dieser hat exakt 77 Volumenprozent Alkohol und tötet jede Hefezelle sofort ab. Dadurch wird der Gärungsprozess gestoppt. Diesen Vorgang nennt man Vinierung.
Besonders wichtig ist auch die anschließende Lagerung des Portweins. Nach der Vinierung bleibt der Wein noch eine Weile im Douro-Tal und wird dann nach Porto gebracht, wo der eigentliche Reifeprozess beginnt, der 2 bis 6 Jahre dauert.
Generell ist Portwein qualitativ besser, der länger in den großen Fässern beziehungsweise auch schon in der Flasche gelagert wurde. Diese Reifung bestimmt letztendlich auch die Farbe und den Geschmack des Portweins. Jüngerer Portwein hat meist einen intensiven Geschmack von roten Beeren, währen älterer Portwein ein eher feines und würziges Aroma hat und heller in der Farbe ist.
Welche Sorten des Portweins gibt es?
Es gibt eine Vielzahl von Portweinsorten. Zu den bekanntesten zählen Ruby Port, Vintage Port, Tawny Port, White Port und der Rosé Port. Grundlage für die Einteilung in diese Portwein-Sorten sind die Herstellung, die Färbung und die geschmacklichen Eigenschaften des jeweiligen Stils, die im folgenden erläutert werden.
Der Ruby-Portwein
Dieser Klassiker wird in großen bis zu 100.000 Liter fassenden Eichenfässern gelagert. Die Größe des Fasses verhindert einen zu schnellen Oxidationsprozess und einen intensiven Aromen-Übergang aus dem Holz in den Wein.
Der Vinho do Porto Ruby bleibt ca. drei Jahre im Fass und hat wegen der eingeschränkten Oxidation im Fass auch noch später in der Flasche das Potenzial, weiter zu reifen.
Wie der Name bereits verrät, wird dieser Portwein durch seine dunkle, satte rubinrote Farbe charakterisiert. Sein Aroma ist stark und fruchtig mit ausgeprägten Noten von roten Beeren.
Vintage-Portwein
Das Juwel unter den Portweinen – der sogenannte Vintage Portwein – wird ausschließlich aus Trauben eines Spitzenjahrgangs und der besten Qualität hergestellt.
Nach der Herstellung, sollte der Vintage Port immer fünf bis zehn Jahre in der Flasche gelagert werden, da er sich bei sachgemäßer Lagerung durchaus noch weiterentwickeln kann.
In den ersten fünf Jahren nach der Abfüllung besitzt der Vintage Port eine intensiv rubinrot Robe und eine intensive Aromafülle, die vor allem von überschwänglichen Aromen von roten Beeren und dunkler Schokolade dominiert wird. Das macht jungen Vintage Port zum idealen Begleiter dunkler Schokoladendesserts.
Nach einer längeren Lagerung von zehn Jahren erhält der Wein ein granatfarbenes Rot und es kommen Aromen von exotischen Gewürzen, milden Tabakblättern und roter Beerenmarmelade zum Vorschein.
Je länger die Lagerung, desto komplexer also auch die Aromastruktur. Vintage Ports können deutlich länger als 50 Jahre gelagert werden und es wird sogar empfohlen, sie nach dem Kauf erst nach etwa zehn Jahren zu öffnen, um ein besseres Geschmackserlebnis zu erlangen.
Tawny-Portwein
Der Porto Tawny ist der zweite Klassiker unter den Portweinen. Anders als der Ruby lagert dieser Wein jedoch in kleineren Fässern (250 - 750 Liter) und wird drei bis fünf Jahren im Fass behalten.
Durch das kleinere Fassungsvermögen wird die Oxidation des Weines beschleunigt und der Austausch der Holzaromen mit dem Wein wird intensiviert. Dies liegt daran, dass hier nun nun eine kleinere Menge Flüssigkeit einer relativ großen Fassfläche gegenübersteht. So kommt es zu mehr Kontakt zwischen Flüssigkeit und Fasswand. Dies bedeutet einen großen Austausch an Sauerstoff zwischen Fass und Wein, welcher zu einer erhöhten Oxidation und einem besseren Übergang der Aromen aus dem Holz in den Wein führt.
Wegen dieses Herstellungsprozesses weisen die Tawny Ports immer ein dunkles, mahagonigoldenes, oxidiertes Rot auf. Der Wein besitzt ein komplexes subtiles Aroma von Trockenfrüchten, Pflaume, Vanille und Karamell.
Anders als der Vintage, hat sich der Tawny schon im Fass komplett entwickelt und ist nach dem Erwerb sofort zum Trinken geeignet. Nach dem Öffnen kann er in der Regel problemlos mehrere Tage bis Wochen gelagert werden, da der Tawny kaum noch oxidiert und deswegen auch nicht so schnell an Qualität verliert.
White-Portwein
Der weiße Port ist weniger bekannt als sein rotes Pendant. Sein Herstellungsprozess ist bis auf die Größe der Fässer jedoch identisch. Diese können an die 20.000 Liter beherbergen.
Weiße Portweine sind in der Regel junge, fruchtige und süße Weine. Unterschieden wird zwischen Porto Branco Seco (trocken) und Porto Meio-Seco (süß).
Die Robe dieser Portweine ist meist gold- bis strohgelb, die Aromatik trägt dezente Noten von Karamell und Feige.
White Ports eignen sich gut zur Herstellung von Cocktails, wie Caipi Porto oder auch Portonic.
Rosé-Portwein
Der Rosé Port ist noch relativ neu auf dem Markt. Bei der Herstellung wird den Trauben zunächst der Traubenmost entzogen, damit nicht zu viele rote Farbstoffe in den Wein übergehen. Anschließend wird der Wein in einem 20.000 Liter Fass gelagert. So erhält der Rosé seine strahlende und klare rosa Farbe.
Die Aromatik ist fruchtig mit Noten von Kirschen, Erdbeeren und Himbeeren. Rosé Ports sind eher nicht zum Lagern gedacht und sollten jung und gekühlt getrunken werden.
Fazit
Da Portwein in der Regel süß ist, eignen sich so gut wie alle Stile als Aperitif-Weine. Doch sie sind auch schöne Begleiter zum Dessert.
Wer mehr Komplexität im Geschmack möchte, sollte auf einen älteren Portwein zurück greifen, denn mit zunehmender Reifung entfaltet sich ein schwerer und intensiverer Geschmack, mit dem meist auch eine Qualitätssteigerung einhergeht.
Von den länger gereiften ist der Vintage Port der höchstwertigste Portwein. Er garantiert das vielseitigste Geschmackserlebnis.
Über die Autorin
Inara Muradowa ist SEO-Expertin und Corporate Blogger. Neben technischer Suchmaschinenoptimierung und SEO-Beratung steht sie Unternehmen mit Konzeption und Verfassen von professionellen Blogposts tatkräftig zur Seite.