Auf den Spuren des Heiligen Antonio in Lissabon – Erlebnisse im Paradies der Sardine - Maître Philippe & Filles

Auf den Spuren des Heiligen Antonio in Lissabon – Erlebnisse im Paradies der Sardine

Noemie Causse

Nach einem Besuch in unserer „Fischabteilung" dürfte jedem und jeder klar sein: wir haben eine Leidenschaft für Sardinen! Manche mögen dabei schon von einem kleinen Spleen sprechen, dabei nimmt die Verehrung dieses Fischs in anderen Ländern noch ganz andere Ausmaße an! 
Zum Beispiel in Lissabon: dort wird jedes Jahr am 12. Juni die Festa de Santo António gefeiert. Das ist ein Feiertag zu Ehren des Heiligen Antonio, dem Schutzheiligen von Lissabon, bei dem die ganze Stadt auf den Beinen ist und in den bunt geschmückten Straßen rund um die Uhr Sardinen gegrillt und verzehrt werden. Ein wahres Paradies für uns … und es liegt auf der Hand, dass wir dieses Jahr unbedingt dabei sein wollten!

Der Hintergrund ist, dass der Heilige Antonio zunächst keinen so großen Erfolg mit seinen Predigten hatte – niemand hörte ihm zu. Und so wandelte er frustriert ans Ufer und sprach seine Predigt hinaus auf die Wellen. Und siehe da: seine Worte blieben nicht ungehört. Ein Schwarm Sardinen hörte ihm aufmerksam zu. Seither sind diese kleinen Fische als Symbole eng mit seiner Person verknüpft. 

Die ersten Tage in Lissabon waren wie ein Rausch aus Farben, Gerüchen, Aromen, Musik und Ausgelassenheit. Alle Straßen waren mit bunten Girlanden verziert, überall standen Grillstände und gedeckte Tische, an denen fröhliche Menschen aßen und tranken, die Leute trugen lustige Sardinen-Mützen und überall wurden die diesjährigen Gewinner des Sardinen-Design-Wettbewerbs ausgestellt. Wir haben je ein Exemplar aus Papier mitgebracht und so können sie jetzt auch bei uns bewundert werden!

Die diesjährigen Gewinner-Sardinen

Wir hielten an gefühlt jedem zweiten Grillstand an und erfreuten uns an dieser so herrlich einfachen und urwüchsigen Köstlichkeit. Eine bis fünf Sardinen am Tag waren pro Person schon drin und sogar Rosalie, unsere Kleinste, hat schon Gefallen an der Grillsardine gefunden!

  

Aber die Sardine ist nicht nur auf mobilen und temporären Einrichtungen zu finden: in Lissabon gibt es zahlreiche Geschäfte, Restaurants und Bars, die sich ausschließlich und das ganze Jahr über mit dem Verkauf von Dosenfisch befassen. Längst bekannt ist die Conserveira de Lisboa, mit der wir bereits seit einigen Jahren zusammen arbeiten und von denen wir Sardinen, Thunfisch, Makrelen, und den berühmten Bacalhao führen. Wir haben sie besucht und ein paar lustige Fotos mit der hochschwangeren Selma, unserer Kontaktperson der ersten Stunde gemacht.

 
Außerdem haben wir einen Abstecher im berühmten Sol e Pesca gemacht, das inzwischen eine etwas gediegenere Konkurrenz am noblen Praça do Comércio bekommen hat: das Can the Can. Ursprünglich „nur“ ein Blog zum Thema Dosenfisch, hat sich daraus ein richtiges Geschäft entwickelt, das sein Headquarter nun in einem wirklich schönen, hellen Restaurant gefunden hat, das dieses Jahr eröffnet hat.


Nach ein paar Tagen voller Sardinen stand uns allerdings irgendwann auch der Sinn nach etwas anderem und da traf es sich gut, dass wir schon vorab einen Termin mit Maria João Brissos, der Vertreterin der Conserveira Santa Catarina vereinbart hatten, von der wir die fantastischen Thunfisch-Filets aus den Azoren beziehen. Sie und ihr Mann waren mit einem kleinen Stand in der Feinkost-Halle auf einer Landwirtschaftsmesse in Santarem, eine Stunde nördlich von Lissabon, vertreten. Dort besuchten wir sie und sie präsentierte uns die neuesten, teilweise preisgekrönten, Variationen: Caril (Curry), Pimenta (eine azorische Paprika-Art), Alecrim (Rosmarin), Majericao (Basilikum) und Poejo (Polei-Minze). Curry, Rosmarin, Piment und Minze gab sie uns mit und wir verköstigten sie noch am selben Abend zuhause in unserer schönen Wohnung. Alle schmeckten – wie nicht anders zu erwarten – fantastisch und wir freuen uns schon darauf, sie Ihnen demnächst in unserem Laden und im Online-Shop zu präsentieren. Die Bestellung ist bereits raus!

 
Einen zweiten kleinen Ausflug unternahmen wir am vorletzten Tag unserer Reise, und zwar ins Alentejo, östlich von Lissabon. Dort besuchten wir den Winzer Luis Louro und Inês Capão, die Önologin, auf der Adega do Monte Branco. Die Adega befindet sich bei Estremoz, einem kleinen pittoresken Örtchen in der Nähe von Evora. Sie ist wunderschön in einer leicht hügeligen mit Weinbergen bewachsenen Gegend gelegen. Die vielen Panorama-Fenster der modernen Anlage nutzen diese schöne Lage clever aus und so hatten wir die große Freude, alle Weine der Adega (alte und neue Jahrgänge) vor dieser umwerfenden Aussicht zu verkosten.

  

Luis und Inês ließen uns die neuen Jahrgänge der Alento-Weine probieren und zudem den roten und weißen Reserva, sowie den roten Monte Branco, den hochrangigsten Wein des Sortiments. 
Wir sind mal wieder begeistert von der schönen Balance dieser Weine, ihrer Vollmundigkeit und Frische. Auf jeden Fall ist unsere Zusammenarbeit gesichert und wir freuen uns jetzt schon auf die nächste Lieferung!

   
Bei einem von Luis Mutter zubereiteten ungezwungenen Mittagessen ließen wir die Geschäfte beiseite, plauderten angeregt über alles mögliche, luden uns gegenseitig zum erneuten Besuch ein (vielleicht schafft Luis es ja mal nach Berlin, dann geben wir Ihnen natürlich Bescheid!) und tranken einen fantastischen Baga.

Beflügelt durch tolle Erlebnisse, Begegnungen und Eindrücke kehrten wir nach einer vollen Woche zurück nach Berlin und wissen jetzt schon: im nächsten Jahr kommen wir wieder!

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