Die Straße der Ölsardinen - Kurzurlaub in Lissabon

Anfang des Jahres waren wir für eine Woche in Lissabon, um uns vom Weihnachts- und Jahresendstress zu erholen, einfach mal andere Luft zu schnuppern... und gegebenenfalls einige neue tolle Fischkonserven für den Laden zu entdecken!

Und so besuchten wir auch gleich als erstes die Conserveira de Lisboa, von der wir bereits einige Produkte im Sortiment haben. Die Conserveira de Lisboa wurde 1930 gegründet, und das Verkaufsgeschäft hat sich seit diesen Tagen kaum verändert. Der Laden ist winzig klein, wenn fünf Kunden im Geschäft stehen, ist es voll und man fühlt sich wie die sprichwörtliche Sardine in der Konservendose. An den Wänden sind alte Holzregale, auf denen die Konserven präsentiert werden, ein breiter Holztresen mit einer riesigen, wunderschönen und abgewetzten Kasse trennt die Kunden von den Verkäufern. In einer Ecke sitzt eine Mitarbeiterin und verpackt die neutral gehaltenen Konservendosen in das schöne Packpapier mit dem einprägsamen Logo. 600 Dosen pro Tag schafft eine Mitarbeiterin in etwa. Selma Santos, die sich um den Export kümmert, nahm sich viel Zeit für uns und empfahl uns einige neue Fischspezialitäten wie z. B. Sardineneier. 

Die Sardine ist omnipräsent in Lissabon. Ob nun in der Dose, frisch auf dem Grill, als Graffiti an der Wand oder auf allen möglichen Souvenirs, überall wird man an sie erinnert. Das nächste Mal fliegen wir im Juni nach Lissabon, wenn am 12. Juni, am Vorabend des Feiertages des Heiligen Antonio, der Beginn der Sardinensaison gefeiert wird und die ganze Stadt auf den Beinen ist, feiert, und gegrillte Sardinen isst! 

A propos Essen: Wir haben viel Fisch gegessen, aber fast noch mehr haben wir die kleinen süßen Köstlichkeiten - wie z. B. die Pastéis de Nata - genossen, die man an jeder Ecke in einer der unzähligen Pastelerias (Konditoreien) findet. Wie gut, dass wir fast ausschließlich zu Fuß unterwegs waren und viele viele Treppenstufen auf und ab gelaufen sind, so haben wir uns diese zumindest redlich verdient! 

Ein absolutes Highlight für uns war auch der Besuch des Sol e Pesca, einem Lokal, dass sich in einem ehemaligen Anglerfachgeschäft befindet, und in dem man fast ausschließlich Fische aus der Dose zu essen bekommt. Auf kleinen, etwas klapperigen Flohmarktmöbeln kann man zwischen Angelruten, Reusen, Postern von Fischen und Angelhaken die Fische verspeisen, die man sich vorher aus einer Vitrine voller Konserven ausgesucht hat. Es gibt Sardinen, Makrelen, Bacalao, Thunfisch, Tintenfische und Oktopusse in vielen verschiedenen Variationen. Die Dose wird geöffnet, der Fisch kommt auf einen Teller mit etwas Olivenöl und frischen Kräutern, dazu gibt es Brot und einen schönen Vinho Verde. Délicieux! 

Dort haben wir den Thunfisch von St. Catarina entdeckt, den wir seit gestern auch bei uns im Geschäft und natürlich auch online verkaufen.

Wir haben uns mit Tiago von Miss Can getroffen. Tiago, seine Zwillingsschwester Barbara und Marta, eine Freundin der Beiden, haben vor kurzem die Firma Miss Can gegründet und verkaufen seitdem Sardinen, Makrelen & Bacalao im modernen Gewand. Der Inhalt ist allerdings ganz traditionelle Fischkonserve. Die drei von Miss Can waren auf der Suche nach dem Geschmack Ihrer Kindheit, denn sie alle haben die Sardine in den Genen: dem Großvater von Tiago und Barbara gehörten zwei Fischkonservenfabriken und Martas Urgroßvater war Großhändler der ersten portugisischen Fischfabrik. Nachdem sie sieben Konservenfabriken besucht hatten, haben sie im Norden Portugals eine gefunden, die die Fische so zubereitet, wie sie es kennen. Bald gibt es die Produkte von Miss Can auf bei uns im Shop: From Portugal with love! 

Obwohl es mehr oder weniger die ganze Woche geregnet hat, war es doch ein wunderschöner Kurzurlaub, bei dem wir viele neue Eindrücke gesammelt haben und auf neue Ideen gekommen sind. Lissabon ist eine tolle und aufregende Stadt, die Menschen sind sehr angenehm und offen. Wir werden auf jeden Fall wiederkommen!